Mo 12. Aug 08:44:25 CEST 2013

Danke für die Reklame

Die Firmen Coca-Cola und Evonik haben sich entschieden, zwei großflächige Anzeigen in der taz zu schalten.

Äh, Moment. Die taz hat sich entschieden, für eine Woche die Trikot- und Bandenwerbung in ihrem Sportteil nicht zu verpixeln. Stattdessen sind die Photos mit dem Wort „Anzeige*“ gekennzeichnet, in der Bildzeile bedankt man sich bei den Sponsoren für Ihren Einsatz. Und schickt ihnen eine Rechnung zu, „wir orientieren uns dabei an den üblichen Anzeigenpreisen der taz.“

Schööön :)

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So 28. Jul 17:31:58 CEST 2013

Küppersbusch

Die WAZ-Gruppe kann Zeitungen ohne Journalisten, Springer Zeitungen ohne
Journalismus – das ruft nach Fusion. Doch Springer scheint entschlossen,
keinen Journalismus ohne Zeitungen auszuprobieren. Macht Sinn. 


Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Mo 18. Mär 08:01:56 CET 2013

Küppersbusch

Unser neues Heim ist nun auch auf dem Strich online, daher geht es hier nun weiter.

Heute bewerben wir einmal das aktuelle taz-Interview mit Friedrich Küppersbusch, welcher wöchentlich zum Stand der Dinge und den Vorkommnissen der vergangenen sieben Tage befragt wird. Wir zitieren formal korrekt:

Die Stadtwerke Bochum haben gerade die Strompreise erhöht: 2,3 Cent pro
Kilowattstunde, macht laut WAZ rund 100 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt.
Also zahlen 2.500 Bochumer Familien für einen Vortrag von Steinbrück,
vielleicht heißt das auf der Abrechnung „Ampeerstunde“ oder so.


Und hier die formal korrekte Quellenangabe: taz.de, abgerufen am 18. März 2013.

Anmerkung: die WAZ verlinken wir natürlich nicht mehr.

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So 8. Jul 20:57:53 CEST 2012

Greetings from Lyon

I just arrived in Lyon, where the SRI 2012 starts tomorrow. After eight hours of train it's now time for a short shower and a long bed...

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Fr 29. Jun 09:42:28 CEST 2012

woz: "Zuckerwasser fürs Komponieren"

Das Urheber- und Verwertungsrecht sind im Umbruch. Während die angelsächische Gesetzgebung das "Copyright" kennt, gibt es im "alten Europa" zwei Konzepte: Die unveräußerlichen Rechte des Urhebers (der Urheber ist und bleibt der Urheber), und die Verwertungsrechte; für letztere erhält der Urheber von einem Nutzer (etwa einem Verlag) Geld. Dann darf der Verlag das Werk für eine bestimmte Zeit, in einem bestimmten Gebiet, auf bestimmte Weise vervielfältigen und verkaufen.

Wie ist das Urheber- und Verwertungsrecht entstanden? Wie hat es sich — hinter der Technik herhinkend — entwickelt? Nina Scheu blickt für Die Wochenzeitung auf die Geschichte des Urheberrechtes zurück: Zuckerwasser fürs Komponieren, woz (25)

"Der verhältnismässig hohe Aufwand an Zeit, Lebensenergie und Kreativität für die Entstehung eines Kunstwerks wird also — wie beim Brot — von jenen bezahlt, die es konsumieren: über CD-Preise, Reprografieentschädigungen, Leerträgervergütungen. Anders als beim Mäzenatentum früherer Zeiten verteilt sich so die Bezahlung der Kunst auf all jene, die dank der technischen Entwicklung die Produkte viel leichter konsumieren können als zur Zeit eines Marcus Martialis oder noch vor Johannes Gutenberg."

Eine kritische Hinterfragung des Wortes "Raubkopie" fehlt mir leider.

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Mi 27. Jun 18:57:49 CEST 2012

Der Freitag (25)

Der Freitag, Ausgabe 25 (21. Juni 2012)

Titelthema: Wir kommen anders, Was 18-Jährige über Sex wirklich denken

Die gefährlichen Deutschen
Fährt Frau Merkel den Karren Europa gegen die Wand? "Sie will uns weismachen, dass Europa etwas ist, das die Deutschen tun oder lassen können". Es gehe nicht darum, dass "Deutschland die Schulden Europas zahlt." Einzig zähle das Miteinander: Bankenunion, Euro-Bonds.
Jakob Augstein, Seite 1

Der dumme Rest
Exzellent: Auch Ost-Unis bekommen Elite-Geld (Göttingen übrigens nicht mehr). Jedoch: "Die Wissenschaftsminister rechnen jeden Cent vom Bund wieder aus den Etats ihrer Hochschulen heraus". Plus? Minus? Null!
Christian Füller, Seite 3 (Nahaufnahme)

"Es muss rote Linien geben"
Was mussten wir leiden. Einmal im Jahr wurde der Stromzähler abgelesen. Aber bald bricht endlich die Zukunft ein, dann gibt es "Smart Meter". In Echtzeit können dann die Stromanbieter sehen, wieviel "Saft" wir gerade verbrauchen. Dann kann auch endlich "der Vermieter bei Bedarf manche Geräte an- oder ausknipsen". Achso, "böse Hacker" vielleicht auch.
Datenschutz in Eigenverantwortung? Nicht so einfach, denn "selbst der informierteste Mensch kann Facebook oder Google ja nicht nutzen, ohne diesen Unternehmen Daten von sich anzuvertrauen." Daher müsse es rote Linien geben, die von den Firmen nicht überschritten werden dürfen.
Interview mit Peter Schaar (Fragen: Steffen Kraft, Verena Schmitt-Roschmann), Seite 5 (Politik)

Madame Le Pen hat die Reichen im Gepäck
Einen Linksruck hat es in Frankreich nicht gegeben. Die Sozialisten liegen klar vorn, aber der Front National hat stark zugelegt. Gerade "im reichen Südosten, an den Palmenpromenaden und Stränden der Côte d'Azur und in den idyllischen Bergdörfern im Hinterland wählten die Bürger vorzugsweise rechtsextrem." Denn wer viel hat, möchte meist nur wenig abgeben.
Annika Joeres, Seite 8 (Politik)

"Gute Zeiten für Abmahnanwälte, schlechte fürs Netz"
Unsere Justizministerin möchte das Treiber "windiger Goldschürfern" eindämmen. Nun wurde das in Hinterzimmern vereinbarte "Leistungsschutzrecht" öffentlich. Dieses erschwert Internetseitenbetreibern, Auszüge aus und Links auf scheinbar besonders schützenswerte Presseerzeugnisse anzubieten. Sprich: Verlage möchten nicht, dass andere auf ihre Inhalte verlinken. Dadurch könnten eventuell neue Leser gefunden werden. Stattdessen werden nun "neue Geschäftsmodelle für Leute [ermöglicht], die von Rechtsunsicherheit leben."
Klaus Raab, Seite 13 (Kulturkommentar)

"Mal ehrlich"
Dank Internetz war Aufklärung nie einfacher. Aber was denken, sprechen junge Erwachsene wirklich über Sex? Drei Stunden lang lief ein Tonband.
Janina, Juri, Maike, Robert und Charlotte (Namen geändert), Seite 24f. (Wochenthema)


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So 24. Jun 19:51:48 CEST 2012

Der Freitag (23)

Der Freitag, Ausgabe 23 (6. Juni 2012)

Titelthema: Die dunkle Bedrohung, Drohnenüberwachung durch Staat und Militär

"Keine Macht ist unendlich"
Wählen wir noch einmal Frau Merkel? "Bitte nicht. Denn zwei Amtsperioden im Kanzleramt sind genug."
Verena Schmitt-Roschmann, Seite 1

"Ganz oder gar nicht"
ESM für Banken? Lieber ja, "denn die Schulden zu europäisieren, dies aber bei der Bankenpolitik zu unterlassen, wäre absurd und teuer".
Lutz Herden, Seite 2

"Ein neoliberales Exempel"
Schlecker ist pleite, und weil es "eben nur um Frauenarbeitsplätze" geht, gibt's keine Hilfen. Nur die Bitte, sich doch schnell um eine "Anschlussverwendung" zu kümmern. "Bleibt nur zu hoffen, dass es nach den nächsten Wahlen keine Anschlussverwendung mehr für Rösler und seine Truppe gibt." Ulrike Baureithel ; Seite 2

"Die Software braucht ein Upgrade"
Ab August 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Doch wer soll sie betreuen? "Drei bis fünf Jahre dauert die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erziehungskraft." Doch dies wurde verschlafen, niemand will Schuld sein. Das Ergebnis? Kein Rechtsanspruch mehr, oder eine Klagewelle. Toll. Vera Gaserow ; Seite 4 (Politik)

"Wie Deutschland lernt, die Drohne zu lieben"
Unsichtbar, leise, kaum zu stoppen. Tötlich oder mit Kamera. Polizei und Militär überwachen Zivilisten in Deutschland und Menschen in Afghanistan. Demokratische Legitimation? Verschlusssache! Breite Diskussion? Fehlanzeige. Florian Rötzer ; Seiten 6 f. (Wochenthema)


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So 24. Jun 13:58:35 CEST 2012

keine Gratis-Bild, ...

aber ein roter Umschlag. "Annahme verweigert, zurück an Absender".

Archiv hierzu

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Fr 1. Jun 08:00:11 CEST 2012

Chaos Scout online

This morning at - of course - 0:42 a new blog has been given birth: Chaos Scout.

A great time to bring the k-raum back to live. A short summary of my last trips to Hamburg are under heavy preparation. So is the next trip...

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Sa 14. Apr 13:30:38 CEST 2012

"Alle gegen Bild"

Zum 60. „Bild“-Jubiläum im Juni will der Springer-Konzern an jeden der rund 41 Millionen Haushalte in Deutschland ein Exemplar verteilen — ungefragt. Das ist eine gigantische Werbemaßnahme für die jetzt schon auflagenstärkste Zeitung in Deutschland.

Journalistisch arbeitet die „Bild“ mit höchst fragwürdigen Methoden. Regelmäßig werden in der „Bild“ die Persönlichkeitsrechte der dargestellten Personen verletzt und die Menschenwürde missachtet.

Mit einer massenhaften Verweigerung der Zustellung wollen wir eine Debatte über die „Bild“-Berichterstattung anstoßen.

Erteilen auch Sie der „Bild“ eine Absage und verweigern Sie jetzt online die Zustellung der Jubiläums-„Bild“.

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Fr 30. Mär 08:04:57 CEST 2012

Tobias Kurfer: Horrorjobs: Wie ich mich probehalber ausbeuten ließ

Tobias Kurfer: Horrorjobs: Wie ich mich probehalber ausbeuten ließ
  • Fischer (Tb.), Frankfurt, 2012 (1. Auflage)
  • ISBN 978-3-359-619109-3

Der Inhalt.

Der Autor, Kolumnist einer Berliner Zeitung, versucht sich an jeweils einer Schicht in einem „typischen Horrorjob“: Tellerwäscher, Museumswächter, Maskottchen von Eisern Union. Er beschreibt die Arbeit und seine Gefühle; die Chancen, die sich ergeben; das oft dürftige finanzielle Ergebnis. Die kurzen Zeiten in den jeweiligen Horrorjobs erlauben ihm jedoch keine allzu tiefen Einblicke — per constructionem und „die Form bestimmt den Inhalt“.

Aufbau der Kapitel.

In den Kapiteln mischt der Autor Erfahrung im jeweiligen Horrorjob mit Persönlichem. Die zwei Stränge sind optisch gut getrennt. Die Horrorjobs werden detailliert beschrieben, in einer Mischung aus der persönlichen Erfahrung (während der einmaligen Ausübung) und der Erzählungen der Person, die diesen Job eigentlich inne hat.

Umfang und Erwartungstreue

Wer einen neuen Wallraff erwartet, wird leider enttäuscht: Die Horrorjobs sind von streitbarer Ausbeutung. Die „Horrorjobs“ bieten in der Regel wenig Gefahrenpotential und scheinen durchaus durch Arbeitnehmerschutzgesetze gedeckt. Einzig Anerkennung und Bezahlung sind in der Regel auf spärlichem Niveau. Bei den Texten handelt es sich um aufgebohrte Kolumnen; die Beschreibung der einen Schicht im jeweiligen Job ist ausführlich und gespickt mit Anekdoten der Mitarbeiter. Inhaltlich von leichter Lektüre, das Revolutionspotential ist eher gering.

Zur Sprache.

Sprachlich überzeugt das Werk: Viele Eigenheiten der deutschen Sprache werden (i) überhaupt und (ii) korrekt benutzt, um den Leser mitzureißen. Dafür ein Dankeschön!

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Di 20. Mär 08:09:49 CET 2012

Hatte Osama bin Laden auch eine Yoko Ono?


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Sa 18. Feb 14:37:33 CET 2012

Drones

Just found der Freitag's translation of the guardian's story about drones:
original | translation

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Sa 3. Sep 17:21:25 CEST 2011

Landau, Lifschitz: Mechanik

Lev Landau, Lifschitz: Lehrbuch der theoretischen Physik, Band Ⅰ: Mechanik
  • Verlag Harri Deutsch, 2007, unveränderter Nachdruck der 14., korrigierten Auflage 1997
  • ISBN 978-3-8171-1326-2 (Leineneinband-Ausgabe)

Die Autorität.

Landau und Lifschitz haben mit ihrem zehnbändigen Werk die wesentliche Theorie bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts (bis einschließlich Quantenelektrodynamik) dargestellt. Man sagt, wenn die Natur einmal nicht wüsste, wie sie sich zu verhalten hat — schlägt sie in diesem Buch nach. In Band Ⅰ geht es um die klassische Mechanik nach Lagrange und Hamilton.

Der Inhalt.

Das Standardprogramm der Analytischen Mechanik. Hamilton-Prinzip, Erhaltungssätze, Keplerproblem; harmonische Schwingungen ohne und mit Reibung, in ein bis drei Dimensionen; starrer Körper; Hamilton-Jacobi.

Themen, die nicht überall zu finden sind: anharmonische Schwingungen, die Euler-Winkel und -Gleichungen, Poisson-Klammern.

Der erste Band ist noch recht knapp gehalten mit seinen rund 220 Seiten; höheren Themen widmet das russische Duo weit mehr. Für heutige Vorlesungen nicht allein geeignet; ein „aktuelles“ Buch sollte noch sein. Aber als Ergänzung / Vertiefung zu bestimmten Themen durchaus zu empfehlen.

Aufbau der Kapitel.

Insgesamt 52 Paragraphen in sieben Kapiteln, mit zwei bis drei Aufgaben (inklusive Lösung, aber teilweise sehr hart).

Zur Sprache.

Eine sehr nüchterne, wissenschaftliche Sprache, die nicht vom Stoff ablenkt. Man muss aber sehr konzentriert lesen, sonst blättert man bald wieder zurück. Die verwendeten Symbole entsprechen nicht dem „aktuellen Standard“. In meiner Version weist der Herausgeber darauf hin, wie die potentielle Energie, der Drehimpuls und das Drehmoment in anderen Büchern bezeichnet werden. Danke!

Übrigens: In meiner Auflage ist das Vektor-Kreuzprodukt durch ein Kreuz gekennzeichnet; frühere Auflagen (und aktuelle Versionen der andern Bände) verwenden eine recht ungewöhnliche Schreibweise mit eckigen Klammern.

Was ich mag.

Mit seiner nüchternen Sprache konzentriert sich das Buch auf das wesentliche; als Klassiker hat es seinen Platz (zusammen mit dem Feyman) im Regal für die vorzeigbare Literatur verdient. Auch optisch macht der rote Leineneinband mit goldener Schrift einige her.

Was mir fehlt.

Aufgrund des Alters ist die Stoffauswahl nicht immer kongruent zu aktuellen Vorlesungen. Der Landau-Lifschitz sollte also nicht das einzige Buch im Regal sein. Auch von graphischer Seite her gibt es durchaus Attraktiveres.

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